Mittwoch, 5. September 2007
Elternabend, immer noch ein würgendes Ereigniss
Der Elternabend eines Kindes, dass in die 4. Klasse geht, dazu noch ein Junge ist UND der noch ADHS hat ist ätzend.

Zwar habe ich alles offiziell ganz cool hinter mich gebracht, aber hinterher hat mein Ältester meinen ganzen Frust zu spüren bekommen.

Klar, auch mein Jüngster wird nicht auf das von vielen Eltern so geachtete Gymnasium gehen. Klar, es hat sich niemand gemeldet, als ich Infos über eine sehr gute kooperative Gesamtschule extra in einen Ordner steckte und mitnahm, damit auch vielleicht andere Eltern an einer Info dort teilnehmen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass so die Hälfte der Eltern sowieso kein oder nur mangelhaft Deutsch verstehen (ich bin KEIN, ich wiederhole KEIN Rassist!), und die die andere Hälfte minus eventuell ein paar, naja denen ging alles am Arsch vorbei.

Ich zweifle also mal wieder abwechselnd an mir und meinen Gefühlen und meiner Wut und der Menschheit ansich, die mir so oft wirklich gestohlen bleiben kann.

Dann mache ich eben mein Ding!!!

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Dienstag, 4. September 2007
Tagebuch 20.Juni 1982
Jetzt habe ich aber wirklich genug. Dirk hat mal wiederganz großschnauzig versprochen zu kommen. Ich sagte extra noch: "du gehst ja doch zu deiner Clique, also red´nicht so einen Quatsch raus". Nein, er käme schon.

Natürlich kam er nicht. Wie soll es denn auch anderst sein. Ich rief an und wusste schon, wo er war. Klar!

Mir stinkt zur Zeit durch seinen dauernden Mist alles!

Wenn er denkt, ich würde jetzt laufend daheim sitzen, bloß weil ich nicht mehr mit meiner Clique verkehre, hat er sich in den Finger geschnitten. Ich gehe auch alleine wo hin, wenn´s sein muß. Das ist echt der Gipfel, was er da mit mir treibt. Und wenn ich ihn darauf anspreche sagt er sicherlich: "na und, ist das so tragisch?" Ja, ist es, lieber Dirk, denn ich sehe das als brutale Verarschung an und weiß, dass du mich ärgern willst.

Ich hocke jetzt schon 2 Wochen fast jeden Abend daheim und weiß eigentlich garnicht mehr, wofür ich noch da bin. Zu Deutsch: meine Depressionen, die ich für einige Wochen vergessen hatte, sind wieder da. Und wieder, immer wieder wegen Dirk. Ich glaube, dass macht ihm Spaß mich leiden zu sehen.
Ich halte das bald nicht mehr aus. Nur noch arbeiten, arbeiten, arbeiten.

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Tagebuch 19.Juni 1982
Dirk ist ganz verzweifelt, denn alles geht schief. Er kann nicht weg, weil er kein Fahrzeug hat. Ich habe ja mein Mofa noch nicht. Sonst würde ich es ihm leihen. Aber damit kann er ja auch nicht nach S. Er muss doch auf seine DAN-Prüfung lernen. Die ist schon am Freitag und er kann noch nichts.

Hoffentlich bekommt er Marios 2. Auto. Natürlich ist er jetzt gereizt und er tut mir echt leid. Ich habe ja auch nicht die Mittel um ihm zu helfen. Ich bin mir ziemlich sicher: wenn er aus dem Mist raus ist, gibt es für ihn erst recht die Clique. Ich glaube schon. Und so, wie er tut, bin ich ihm garnichts mehr Wert.

Abwarten.

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Tagebuch 17.Juni 1982
Es ist herrlich, wenn man von zwitschernden Vögeln und Sonnenschein geweckt wird.

Besonderst nach einem so schlimmen Traum. Ich träume dauernd von einer Leiche, ekelhaft. Laufend von einer toten Frau, die ich dann vergraben habe. Warum träume ich sowas? Das beschäftigt mich, denn es heißt doch, dass jeder Traum etwas zu bedeuten hat. Meine Tage habe ich immer noch nicht.


17. Juni 1982 am Abend

Ich habe meine Tage bekommen. Dirks Auto ist total kaputt. Zudem sind seine Eltern sehr doof geworden. Ich überlasse ihm das Mofa, solange er sein Motorrad noch nicht hat. Ein ungutes Gefühl habe ich. Irgendwie komme ich mir total ausgenutzt vor. Er sagt, er sei gerne mit der Clique zusammen weil die anderst sind als ich. Ich muss versuchen wieder zu mir zu finden. Seit er wieder "aufgetaucht" ist spiele ich wieder Mauerblümchen und sitze rum. Für irgendwas muss ich mich engagieren. Ich will kein Platzfüller in seinem Leben sein, zu dem man gehen kann, wenn man Langeweile hat! Ich werde ihm helfen, ja, aber ich werde so reserviert wie möglich sein. Also nicht übermäßige Zuneigung zeigen. Das bringt mir nur Ärger. Wenn ich sage: "ich hab dich doch lieb" erwiedert er entweder nichts oder "ja, ich weiß". Und dieses Wissen soll er eben nicht mehr haben. Dann wird sich zeigen was ich wirklich für ihn bin: Platzfüller oder Freundin.

Es kann eine große Enttäuschung werden. Schon wieder!!! Ich müßte doch bald abgehärtet sein dagegen! Ich darf auf keinen Fall erwarten, dass er sich für irgendwas bedankt. Das ist selbstverständlich für ihn. "Und keine Gegenleistung, von wegen Clique oder Hilfe. Dann lass es sein!"

Also Clique! Bitteschön!

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Tagebuch 16.Juni 1982
Jetzt glaubt er wohl, er könnte alles mit mir machen. Wer? Dirk natürlich. Der kommt doch nie weg von seiner dämlichen Clique. Kaum schnippt da einer mit dem Finger, schon kommt er angerannt. "Morgen möchte ich lernen". Und was tut er in Wirklichkeit? Zu einem Geburtstag gehen. Aber ich kann auch!

Fast glaube ich, er tut mir mit Absicht weh. Es gefällt ihm, ja er lacht darüber, wenn ich mich darüber aufrege. Ich werde nach Strich und Faden ausgenutzt, muß mir Moralpredigten anhören etc. Für wen oder was eigentlich? Dafür, dass er mich nicht mal lieb hat? Soll ich denn alles so als selbstverständlich hinnehmen? Seine Launen, einmal bei mir, einmal bei dieser blöden Clique? Am besten wäre es, das Gleiche zu tun, aber ich Idiotin bin immer zu anständig. Ich werde doch nur noch von jedem ausgenutzt. Wenn man Kummer hat geht man halt zur Tina. Aber seine eigenen Freuden teilt man doch mit Freunden. Und da gehöre ich einfach nicht dazu.

Ich, ein Einzelgänger, dem man einfach und zu jeder Zeit einen Arschtritt geben kann. Natürlich geht er morgen zu den Idioten. Die sind ihm lieber wie ich.

Ich bin so traurig. Ich habe viel Wein getrunken, aber der macht noch trauriger. Ich möchte tot sein, einfach vergessen, niemand soll mich gekannt haben.

Ich will Ruhe und Frieden, mich freuen, LIebe und Leben!

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Tagebuch ab 15.Juni 1982 (ich war 20, so alt wie mein ältester Sohn!)
Überschrift des Tagesbuches:

"Liebe ist nur ein Wort"

15. August 1982

Seit dem 3. Juni habe ich meine 3 Jahre Ausbildung beendet. Ich bin also Einzelhandelskaufmann. Im schriftlichen habe ich einen Schnitt von 2,3. Ich bin in der Bücherabteilung, meistens im Büro vom Distriktlager. Es gefällt mir bis jetzt echt spitze.

Seit Mitte März habe ich eine 1-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad. Eigentlich habe ich mich erst jetzt hier eingelebt.

Zwei Problemchen habe ich zur Zeit: Meine Tage lassen auf sich warten. Ein Baby ist ja ganz schön, aber es ist 1. zu früh, 2. finanziell nicht machbar und 3. würde Dirk bestimmt keins wollen.

Das 2. Problemchen ist, dass ich diesen Monat mein Konto überzogen habe. Ich kann Dirk davon nichts sagen, er reagiert bestimmt sauer. Sicher, es wäre besser als dauernd zu lügen. Ich habe richtig ein schlechtes Gewissen.

Es plagt mich, dass er gesagt hat, manchmal hätte er mich lieb und manchmal nicht. Ich möchte, dass er mich immer lieb hat. Entweder dass kommt noch, oder es geht wirklich auseinander.

Das ganze hin und her ist echt nervenaufreibend.

Dirk möchte sich ein Motorrad kaufen. Ich freue mich schon darauf. Ich habe ihn lieb. Es darf nicht mehr so werden wie früher. Keinen Streit. Er provoziert mich oft so schlimm, dass mir der Gaul durchgeht.

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Samstag, 18. August 2007
Songs from Distance Earth / Mike Oldfield
Das höre ich gerade und noch schöner ist es, wenn ich das mit einem Kopfhörer hören kann und mich ganz in meine Fantasiewelt zurückziehen kann.

Heute ist Samstag und es ist langsam unerträglich, so lange Zeit von meinem Kind getrennt zu sein. Warum? Ganz einfach: meine Kinder sind mir verdammt noch mal wichtig und ich habe nur sie. Das ist meine engste Bindung, die ich habe.

Ich glaube auch nicht mehr daran, irgendwann mit einem Mann "alt" zu werden. Was muss das denn für ein Mann sein? Auf jeden Fall muss er die gleiche Wellenlänge haben und ich muss mich mit ihm absolut tiefgründig unterhalten können. Aber er muss auch lachen können. Vielleicht ein "Althippie". Gestern habe ich auf arte sowas über den "Summer of Love" gesehen und war total begeister, auch über die Kommunen von damals und dass einige Kommunen bis heute bestehen. Ich finde die Leute, die in so einer Kommune älter geworden sind absolut super und könnte mir vorstellen, mit denen klar zu kommen. Mit den meißten Leuten, die ich so treffe komme ich nämlich NICHT klar, die sind mir meißtens zu oberflächlich oder zu extrem in irgendeine Richtung. Vielleicht bin ich auch so eine Art Hippie? Als ich gestern einschlief mit diesem Gedanken ging es mir jedenfalls sehr gut.

Ich muss seit einigen Wochen aufpassen nicht in meine nächste depressive Phase zu stolpern. Meine Fluctine nehme ich zur Zeit sehr unregelmäßig (ich mag keine Tabletten), aber sie sind so wichtig, damit ich nicht beim nächsten Ärger in ein tiefes Loch falle.

Noch 2 Tage bis mein Nesthäkchen wieder da ist!!

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